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Zu meiner Modelleisenbahn

und noch einmal ein paar Runden drehen.

Die Liebe zur Modelleisenbahn entdeckte unser Fahrgast schon vor vielen Jahren. Jetzt, wo seine Kinder groß und außer Haus sind, hat er sich seinen Herzenswunsch erfüllt. Im 1. Stock seines Hauses richtete er sich seinen Hobbyraum ein und begann an seiner Modelleisenbahn zu bauen. Mit viel Liebe zum Detail entstand in unzähligen Stunden sein erstes Modul. Die Modelleisenbahn ist sein Leben und er nützt jede freie Minute, um daran arbeiten zu können.

Doch unerwartet kam eine sehr schwere Krankheit auf den heute 71jährigen zu. Vor wenigen Wochen erhielt er eine schreckliche, lebensverkürzende Diagnose. Seither befindet er sich auf der Palliativstation und äußert täglich seinen großen Wunsch.

„Einmal noch zu meiner Modelleisenbahn“

Daher verständigte die Palliativstation unseren Verein -Rollende Engel-, berichtet uns über diesen Herzenswunsch und nur wenige Stunden danach standen unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Kathrin, Tanja & Florian einsatzbereit im Zimmer von Herrn Paul.

Sie holten ihn ab und brachten ihn zu seinem Haus, wo seine Ehefrau schon voller Spannung auf sie wartete. Nun musste nur noch die enge, steile Wendeltreppe in den ersten Stock überwunden werden. Mit unserem elektrischen Rettungs- & Evakuierungsstuhl war dies allerdings kein Problem und unser Fahrgast konnte sicher und rasch in seinen geliebten Hobbyraum gebracht werden.

Dort angekommen erwartete ihn seine Modelleisenbahn und Herr Paul strahlte über das ganze Gesicht. Nun noch schnell den Trafo anhängen und schon konnte die erste Dampflok ihre Fahrt aufnehmen. Unser Fahrgast war so voller Freude und konzentriert auf den Fahrbetrieb, dass er für wenige Augenblicke komplett seine schwere Erkrankung vergaß. Er zeigte unserem Team jedes einzelne Detail auf seiner Anlage, welches er eigenständig erbaut hatte.

Nach einigen Minuten wurde ihm das Sitzen jedoch zu anstrengend und es wurde das Ehebett aufgesucht. Viele Schmerzen plagten ihn, sodass unsere medizinisch top ausgebildeten Wunscherfüller zum Einsatz kamen. Bestens versorgt schlief Herr Paul für eine Weile ein und träumte von seiner Eisenbahn. Immer an seiner Seite seine geliebte Ehefrau und unsere Wunscherfüller.

Am Nachmittag versuchten wir noch einmal die Eisenbahn aufzusuchen, doch unser Team bemerkte, wie sich der Gesundheitszustand ihres Fahrgastes verschlechterte. Daher wurde beschlossen, die Heimreise ins Klinikum anzutreten.

Alles wurde vorbereitet und es kam die Zeit zum Abschied nehmen. Langsam wurde Herr Paul noch ein letztes Mal durch seine Anlage geschoben. Jeden Quadratzentimeter hat er dabei noch einmal genossen. Es war der Zeitpunkt gekommen, wo der letzte Zug in den Bahnhof eingefahren ist!

Unser Team brachte ihren Fahrgast retour auf die Palliativstation, wo er sich mit folgenden Worten von ihnen verabschiedete: „Vielen Dank für diesen mega tollen Tag! Bauabschnitt -Drei- werde ich nicht mehr erleben, aber geplant habe ich ihn noch!“

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