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Basilika Maria Taferl

07. November 2023

Abschied nehmen von der Familie

Herr Hermann erhielt vor zwei Jahren die schreckliche Diagnose Gehirntumor. Die Ärzte haben alles versucht und ihn erfolgreich operiert. Doch zwei Jahre später meldet sich der Gehirntumor zurück. Bösartiger und größer denn je.

Dem 60jährigen Familienvater geht es von Tag zu Tag schlechter und die Schmerzen werden größer. Die Familie hält zusammen und hat eigens für zuhause ein Pflegebett besorgt und pflegt ihn liebevoll. Täglich müssen sie mitansehen, wie es ihrem Mann/Vater/Opa/Sohn schlechter geht und wie oft er noch einen letzten Wunsch äußert: „Einmal noch die Basilika Maria Taferl besuchen.“

Die Familie kontaktierte unseren Verein -Rollende Engel- und unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Barbara, Susanne und Florian machten sich auf den Weg, um diesen Herzenswunsch zu erfüllen.

Angekommen wurden sie von der gesamten Familie voller Freude empfangen und zu ihrem heutigen Fahrgast geführt. Hermann liegt halb wach in seinem Bett und man sieht ihm große Schmerzen an. Vorsichtig wird er von unserem Team mit dem Tragetuch auf die Fahrtrage gebracht, gemütlich positioniert und dann kann die Reise beginnen.
Seine Frau fährt bei uns im rollenden Engel mit und kann immer an seiner Seite sein. Viel wird gesprochen über die früheren Zeiten und manchmal laufen auch ein paar Tränen die Wangen herunter.

Angekommen in Maria Taferl blinzelt die Sonne vom Himmel herab, genau auf unser Auto, welches vor der wunderschönen Basilika parken durfte.
Nun erfüllen wir Hermans Wunsch und betreten mit ihm und seiner Familie die Kirche. Er öffnet die Augen ganz weit und sieht sich um. Es sind vertraute Bilder, denn früher pilgerte er sehr oft zu dieser Kirche.

Im Inneren der Basilika werden gerade kleine Umbauarbeiten von den Priestern durchgeführt. Sie erblicken uns, kommen näher, begrüßen die Familie und beschließen kurzfristig, ein kleines Gebet und eine Krankensalbung für Hermann zu machen.

Hermann wird ganz nach vorne an den Altar gebracht. Es ist schwer mitanzusehen, wie ein Familienvater die „letzte Ölung“ erhält. Die Familie kämpft mit den Tränen. Lange bleibt der Pfarrer noch bei unserem Fahrgast stehen, drückt ihm die Hände und spricht mit ihm über das Sterben. Herman wird schwächer und seine Augen fallen immer öfters zu. Doch in seinem Gesicht bildet sich ein Ausdruck des Friedens und einer gewissen Erleichterung.

Zum Abschluss hat der Pfarrer noch eine kleine Überraschung für unseren Fahrgast. Er lässt die Glocken der Basilika während wir mit der Trage rausfahren, erklingen. Weit über das Wachauer Land sind diese nun zu hören und sie klingen, als würden sie sagen: „Mach´s gut! Eine gute Reise!“

Danach treten wir die Heimreise an und bringen Hermann mit seiner Familie wieder gut zurück nach Hause. Dort verabschiedet er sich bei unserem Team und bedankt sich immer wieder, dass wir ihm diesen letzten Wunsch erfüllt haben.

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