
Ein letztes Mal nach Hause
war der Wunsch von Helga.
Wegen starken Schmerzen in ihrem Fuß suchte Helga das Krankenhaus auf. Dort wurde sie stationär aufgenommen und wenige Tage später auf die Palliativstation verlegt. Es stellte sich eine schlimme, sehr starke lebensverkürzende Diagnose heraus. Seither ist es ihr größter Wunsch, dass sie noch einmal nach Hause möchte. Einmal noch das Haus sehen, im Garten mit Freunden zusammensitzen und vor allem ihre geliebte Katze noch einmal in den Arm nehmen.
Unser Verein -Rollende Engel- wurde verständigt und binnen weniger Stunden waren wir im Krankenhaus einsatzbereit. Alles war von den Schwestern bestens vorbereitet, sodass wir rasch mit der Wunscherfüllung starten konnten. Helga ist eine sehr sympathische und starke Frau. Trotz ihrer großen Schmerzen hat sie immer ein Lächeln im Gesicht.
Wir fahren gemeinsam mit ihrem Lebenspartner zum Haus, wo bereits viele Freunde auf sie warten. Viele Tränen fließen, als sie Helga sehen. Sie wird liebevoll begrüßt, umarmt und geküsst. Jeder der hier Anwesenden weiß, wie es um ihre Freundin steht und versucht stark zu bleiben. Es geht mit der Fahrtrage in das Wohnzimmer hinein, wo sich alle versammeln. Auch ihrer Kater Pezi wird vorsichtig zu ihr an die Trage gebracht. Er ist scheu und die vielen Gäste machen ihm ein wenig Angst. Doch als der Kater auf der Trage und in den Armen seines Frauerl liegt, ist dies schon wieder fast vergessen. Er schnurrt und lässt sich streicheln. Unser Fahrgast genießt diesen Augenblick.
Danach ging es hinaus in den Garten, wo alle Freunde auf sie warteten. Es gab Café und selbstgebackenen Kuchen und Torten. Jeder nutzte die Möglichkeit um noch einmal mit Helga in Ruhe zu sprechen. Über alte Zeiten zu plaudern und über diverse gemeinsame, erlebte Ereignisse zu lachen. Unser Fahrgast verspürt keine Schmerzen und hat immer wieder einen sehr trockenen „schwarzen“ Humor auf den Lippen. Immer wieder betont sie, wie glücklich sie ist, dass wir ihr diesen letzten Herzenswunsch noch erfüllen.
Die Stunden vergehen und es kommt die Zeit des Abschiednehmens. Es wird sehr emotional und viele Tränen fließen. Zum Schluss lassen unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Helga mit ihren Kindern noch für einige Minuten alleine im Garten, damit sie sich von ihnen verabschieden kann.
Derweil wird im Fahrzeug alles gerichtet, damit der Abtransport bestens erfolgen kann.
Zurück im Krankenhaus ist Helge müde, aber sehr glücklich und dankbar über diesen letzten Ausflug.
Wir wünschen Helga und allen Angehörigen und Freunden viel Kraft.


