Abschied nehmen vom Sohn

Im Krankenhaus Kirchdorf befindet sich seit einigen Wochen Frau Theresia. Sie ist schwer erkrankt und das Pflegepersonal kümmert sich liebevoll um sie. Vor wenigen Tagen erhielt die Dame auf der Station einen Besuch von der Polizei. Sie mussten der 88jährigen mitteilen, dass ihr Sohn unerwartet verstorben ist.  Für die Mutter bricht die Welt zusammen. Ihr geliebtes Kind ist tot und sie kann krankheitsbedingt nicht einmal an der Urnenbeisetzung teilnehmen. Sie ist traurig und enttäuscht. Sie versteht die Welt nicht mehr.

Das Krankenhauspersonal fühlt mit der Mutter mit und wendet sich spontan an unseren Verein -Rollende Engel-. Sie melden über unser online Wunschanfrageformular eine Wunschanfrage an und wir klären alles binnen weniger Minuten ab, dass wir Frau Theresia diesen letzten Herzenswunsch erfüllen können.

Am Tag der Urnenbeisetzung holten sie unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Elisabeth, Simeon & Florian im Krankenhaus Kirchdorf ab. Auf der Station wurden sie bereits voller Freude vom Krankenhauspersonal erwartet. Alles war bestens vorbereitet. Die Medikamente und alle Pflegebehelfe, die wir für unseren Fahrgast benötigen.

Die Wunscherfüller lernen Frau Theresia kennen. Sie ist trotz ihrer schweren Krankheit und der Situation des tragischen Todes ihres Sohnes eine sehr starke und freundliche Person. Rasch freundet sie sich mit unserem Team an und die Wunscherfüllung zum Friedhof kann starten.

Bei der Kirche angekommen warten bereits Angehörige und Freunde am Parkplatz. Sie schauen, als sie unseren rollenden Engel sehen. Jedoch wussten sie nicht, wer wir sind, oder was wir tun. Deshalb staunten sie nicht schlecht, als hinten die Türen aufgingen und sie Frau Theresia erblickten. Sie eilten herbei und kondulierten ihr. Sie hatten Tränen in den Augen. Nicht nur wegen des traurigen Anlasses, sondern auch Freudentränen, weil die Mutter jetzt doch bei der Urnenbeisetzung ihres Sohnes mit dabei sein kann.

Unser Team bringt ihren Fahrgast in die Kirche hinein. Direkt vor der Urne und dem Bild ihres Sohnes positionieren sie sich. Der Pfarrer begrüßt die Mutter höchstpersönlich und gestaltet eine sehr liebevolle und menschliche Trauerfeier.

Im Anschluss fahren wir im Trauerzug hinter der Urne nach. Es geht quer durch den Ort zum Friedhof. Es ist still. Nicht einmal die Vögel zwitschern. Es findet nun die endgültige Verabschiedung statt. Jetzt wird ihr geliebter Sohn in der Urne zu Erde gelassen. Theresia ist stark und kämpft mit den Gefühlen. Der Bestatter gibt ihr die kleine Schaufel in die Hand und sie darf als Mutter die erste Erde auf ihren Sohn schütten. Es sind Momente, die tief unter die Haut gehen.

Die anwesenden Gäste kommen näher und kondulieren. Unser Team bemerkt, dass es ihrem Fahrgast sehr nahe geht und dass sich auch der Gesamtzustand rasch verschlechtert. Daher beschließen sie, zurück zum rollenden Engel zu fahren. Nach einer kurzen medizinischen Handlung wird die Heimreise ins Krankenhaus angetreten.

Frau Theresia stabilisiert sich wieder. Sie ist müde und mit den Kräften am Ende. Doch sie ist sehr dankbar, dass wir ihr diesen Wunsch, bei der Beisetzung mit dabei sein zu können, erfüllt haben.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Team des Krankenhaus Kirchdorf/Krems für die Menschlichkeit und dass sie ihren Patienten unseren ehrenamtlichen Verein vorgeschlagen haben. Nur so konnten wir der Mutter einen schönen Abschluss ermöglichen.

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