
In mein kleines Paradies
lautete diesmal der letzte Wunsch.
Frau Monika ist 69 Jahre jung und kämpft seit Wochen im Krankenhaus gegen ihre schwere Krankheit an. Die Dame ist sichtlich gezeichnet und aufgrund ihrer schweren Erkrankung kann das Ende jederzeit kommen. Die Ärzte im Krankenhaus geben alles und haben ihr schon mehrmals das Leben gerettet. Monika ist eine Kämpferin. Aber auch Kämpferinnen haben einen letzten Wunsch.
Sie möchte noch einmal in ihr kleines Paradies nach Salzburg fahren. Dort möchte sie bei ihrem Haus alle Freunde und Nachbarn ein letztes Mal treffen und Zeit mit ihrem Sohn und Mann verbringen.
Unser Verein nahm sich um diese Wunscherfüllung an und nahm sofort Kontakt mit dem Krankenhaus auf. Dort durften wir sehr freundliche und kompetente Ärzte kennenlernen. Wir wurden aufmerksam gemacht, dass Monika jederzeit Blutungen während der Fahrt erhalten und daran versterben kann. Wir haben gründlich mit den Medizinern alles besprochen und abgeklärt und kamen zu dem Entschluss, auch diesen letzten Wunsch zu erfüllen.
Alles wurde genau abgesprochen, um unserem Fahrgast eine sichere und gute Fahrt bieten zu können. Jede Erschütterung musste vermieden werden und es darf keine Hektik aufkommen. Unsere medizinisch top ausgebildeten Wunscherfüller gaben ihr Bestes.
Die Fahrt gestaltete sich sehr kurzweilig und binnen weniger Stunden waren wir am Zielort.
Es ist tatsächlich ein kleines Paradies, was Monika sich mit ihrer Familie hier geschaffen hat. Umringt von hohen Bergen mitten in der Natur steht ihr kleines Häuschen. Nachbarn und Freunde haben sich zusammengefunden und erwarten uns bei der Ankunft. Vorsichtig nähern sie sich ihrer Monika und vergießen Freudentränen. Keiner wollte es Wahr haben, dass wir uns diese Wunscherfüllung zutrauen und ihr diesen Wunsch doch erfüllen.
Wir fahren in das kühle Haus hinein und die Gäste versammeln sich in der Stube. Immer an ihrer Seite ist ihr Sohn, der sich rührend um seine Mutter kümmert. Auch er und sein Vater haben mit dieser Situation zu kämpfen und man sieht ihnen die Angst an.
Der Nachmittag verläuft sehr ruhig und angenehm. Ab und zu muss unser Team kurz eingreifen, doch Monika geht es den Umständen entsprechend sehr gut. Sie genießt die Zeit im Kreise ihrer Freunde und viel wird nochmals gesprochen. Über gute alte Zeiten. Wie sie jung waren, was sie in ihrer Jugend alles getan haben. Aber auch, wie jetzt das Ende naht.
Es wird sehr emotional, als wir für die Heimreise wieder alles vorbereiten. Viele Tränen fließen bei den Angehörigen und letzte Umarmungen werden gemacht.
Wir lassen die engste Familie noch einmal für wenige Augenblicke ganz alleine, damit sie sich von ihrer Frau/Mutter verabschieden können. Es wird komplett ruhig um das Haus. Auch die Vögel hören auf zu zwitschern. Es scheint, als würde gerade die Welt still stehen.
Die ganze Fahrt über schläft Monika ruhig und sicher auf unserem Bett. Immer umsorgt von unseren Krankenschwestern, damit es der sympathischen Mutter an nichts fehlt.
Im Krankenhaus angekommen ist sie sehr müde, aber überglücklich, dass dieser Wunsch trotz aller Befürchtungen so gut gelungen ist.
Wir wünschen Monika alles Gute und viel Kraft.
Bedanken möchten wir uns bei den Ärzten und Pflegern, die uns für diese Wunscherfüllung so gut unterstützt haben.


